Im SRF-Empfangsraum erfreute uns gleich zu Beginn auf den vielen Bildschirmen ein Willkommenstext für die 23 Teilnehmer zählende "Gruppe Schuster" . Die
Gruppenleiterin von SRF, Nicole Roos, begrüsste uns mit einigen Hinweisen zur Besichtigung. Eine kurze Filmdoku erinnerte daran, wie vielseitig alle die Aufgaben sind, welche beim SRF produziert
werden müssen.
Nun gings den langen Gang nach hinten zu den diversen Studios.
Im Sport-Studio erlebten wir gerade noch den Schluss einer Regiebsprechung für die spätere Eishockey-Sendung mit Steffi Buchli. Wie die Sportstars gingen wir den Gang nach vorne ins Studio. Wir
konnten dabei auch feststellen, dass vieles beim Fernsehen nicht echt ist. So sind im Gang die vermeintlichen Betonwände links und rechts aus Holz bzw. Kunststoff. Es ist bemerkenswert wieviele
Akteure es auch für eine "einfache" Sendung braucht. An alles wird gedacht, auch an die Snacks für den Studiogast. An der Studiodecke hängen etliche Scheinwerfer, Mikrofone und dazwischen
Lüftungsrohre. Der Tontechniker erklärt, dass die Mikrofone an der Decke über den Zuschauern das Klatschen der Zuschauer erfassen.
Im ARENA-Studio wird vor Beginn der Aufzeichnung der Eingang mit einem Senkvorhang geschlossen. Dadurch ergibt sich ein 360°-Studio, was bei den meisten anderen Studios nicht der
Fall ist. Die ARENA wird schon am frühen Abend aufgezeichnet, damit die Gäste anschliessend alle noch heimreisen können. Mal zu spüren wie es ist am ARENA-Pult zu stehen, war ein besonderes und
auch erheiterndes Erlebnis.
Die Kulissen von "Kassensturz", "Schawinski", "Fenster zum Sonntag", "Puls" und "Club" befinden sich im gleichen Studio-Raum. Durch die Anwendung von Weitwinkelobjektiven erscheinen die Räume am
Bildschirm viel grösser als sie sind.
Der Kassensturz ist aus rechtlichen Gründen eine Livesendung und wird ab Teleprompter in Mundart moderiert. Nicole Ross gehört zum SRF1-Team der Morgensendung "Espresso", welche jeweils tags
darauf über die Themen des Kassensturzes berichtet. Nicole konnte viel Interessantes über ihre Arbeit und insbesondere über die rechtliche Situation beim Kassensturz berichten.
Das SRF verfügt über eine grosse Werkstatt, welche es erlaubt alle erdenklichen Kulissen etc. selbst herzustellen.
Im grössten Studio des SRF wird jeweils für eine grosse Unterhalungssendung die ganze Ausstattung auf- und nach der Ausstrahlung wieder abgebaut. So sind z.B. für die Sendung "Happy Day" 120
Leute während 8 Tagen mit dem Einbau des Bodens, der Bühne, all der übrigen Kulissen sowie der Zuschauertribünen beschäftigt. Obwohl das Studio sehr gross erscheint, sei es leider für Sendungen
wie z.B. "Hello Again" zu klein. Für solche Shows bietet dann jeweils die Bodensee-Arena in Kreuzlingen den erforderlichen Platz.
Während die Tagesschau gerade auf Sendung war, konnten wir vom Besucherraum aus einen Blick in den mit Technik vollgepackten Regieraum werfen. Dort konnten wir beobachten wie nach dem Ende der
Tagesschau Katja Stauber und Arthur Honegger von ihrer Sprech- und Hörgarnitur entkabelt wurden. Anschliessend durften wir ins Tagesschau-Studio. Dort haben uns die drei Roboterkameras
beeindruckt. Sie fahren von der Regie aus gesteuert auf zwei gebogenen Schienentrassees in die jeweils gewünschte Position. Die Moderatoren stehen auf einer in der Höhe verstellbaren Plattform,
welche für den Angleich an die unterschiedlichen Körpergrössen sorgt.
Allzu schnell verging die Zeit. Wir bedankten uns mit Applaus bei unserer kompetenten Führerin Nicole Ross. Es war ein interessantes und beeindruckendes Erlebnis, einmal hinter die Kulissen des
SRF sehen zu können.
Bei gemütlichem Zusammensein und gutem Essen liessen wir den Abend in der nahegelegenen Pizzeria Buongiorno ausklingen. Auf dem Bildschirm in der Pizzeria sahen wir im Kassensturz die Morcheln,
welche wir kurz vorher im Studio noch in den Händen gehalten hatten und am anderen Morgen zu Hause war Nicole Roos in der Sendung Espresso zu hören. Es war ein nachhaltiges SRF-Erlebnis.
Text: Werner Freissler
Fotos: Erich u. Elsbeth Schuster, Uwe Haensse, Vit Fejfar, Marie-Louise
Aeschbach, Werner Freissler