27.03.2018: Kleine Jurierschulung

Am Clubabend zum Thema "Jurierung" trafen sich 11 voll motivierte Mitglieder, um am von Paul Berner aufwendig zusammengestellten Bewertungsprogramm mitzumachen.

 

Zu Beginn des Abends gab es noch von Paul ein paar grundsätzliche Erläuterungen, auf welche Punkte bei der Beurteilung eines Wettbewerbsfilms besonders geachtet werden sollte:

·    Ein Film sollte eine Geschichte erzählen um den Zuschauer gut zu unterhalten. Spielfilme leben von der Umsetzung einer guten Story, die vor allem mit glaubwürdigen Schauspielern besetzt werden sollte.

·    Auch DOK-Filme sollten einen Spannungsbogen aufweisen.

·    Wichtig ist auch der Titel; dieser sollte nicht schon alles verraten und nicht zu pompös sein.

·    Von einem sehr guten Film sollte man auch einen optimalen Einsatz der dazu verwendeten Technik erwarten dürfen.

·    Der Kommentar sollte das Bild ergänzen, einzelne Zusammenhänge kurz und bündig erklären, aber nicht den ganzen Film zerreden!

·    O-Ton und Musik, müssen zum Kommentar immer gut abgestimmt sein.

 

Für die Jurierschulung wählte Paul das oft verwendete und vielen bekannte ABC-System aus. Es besteht aus 3 Phasen:

·     Bewertung nur A, B, oder C notieren.

·     Dann folgt die Diskussion unter den Juroren.

·     Erhält man neue Argumente oder Erkenntnisse, dann wird die Beurteilung verfeinert.

 

 

Um das oben Gesagte in der Praxis anzuwenden, stellte Paul ein interessantes Filmprogramm mit kurzweiligen und ganz unterschiedlichen ehemaligen Wettbewerbsfilmen zusammen.

 

Nach einer kurzen Instruktion konnten sich die Teilnehmer  bei acht Filmen als Juroren betätigen. Die zwischen den einzelnen Filmen gebotenen Diskussionsmöglichkeiten wurde rege benutzt. Sie zeigten auf, wie verschieden die Sicht der Juroren sein kann und wie schwer es ist, losgelöst von der Vorstellung, „was würde ich selbst anders machen“, zu urteilen. Jeder konnte für sich dabei lehrreiche Schlüsse für die eigene Jurierarbeit ziehen.

 

Der Abend verging viel zu schnell, so dass leider das Schlussergebnis der gemeinsamen „Jurierbemühungen“ nicht mehr besprochen werden konnte. Paul wird das Ganze jedoch noch auswerten und den Teilnehmern zur Verfügung stellen.

 

Die gegenwärtig in den FCBW-Wettbewerben angewendete Jurierung entspricht im Grundsatz einem „Publikumspreis“ und keinem „Jurypreis“.

Ob dieses Philosophie sinnvoll und mit Gewinn durch das ABC-System ersetzt werden kann/soll, ist eher fraglich, es sei denn, man überdenke den gesamten Wettbewerbs- und Jurierablauf und ist bereit, wesentlich mehr Zeit dafür aufzuwenden.

 

Es war ein toller und lehrreicher Clubabend. Ein grosses Kompliment an Paul für die Vorbereitung und die leidenschaftliche Durchführung.

 

Text:                Erich Schuster, Peter Uboldi

Fotos:              Peter Uboldi, Werner Freissler

Bearbeitung:  Peter Uboldi